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Der Hof – Ein Neues Projekt
Die Geschichte eines Hofes im Wandel der Generationen
Die ersten Strahlen der Morgensonne tauchten die schroffen Gipfel der Tessiner Alpen langsam in goldenes Licht. Während die Welt noch erwachte, war Giovanni Smeth, ein junger Bauer, bereits seit Stunden fleißig bei der Arbeit und widmete sich seinem Tagwerk. Schweiß perlte von seiner Stirn, als er die Sense mit Bedacht durch das taufrische Gras führte. Seine Hände, gegerbt und gezeichnet von harter Arbeit, trugen die Spuren eines Lebens voller Geschichten: die raue Haut erzählte von endlosen Stunden unter der brennenden Sonne, von eisigen Morgenstunden und vom beständigen Gewicht der Werkzeuge, die er Tag für Tag in die Hand nahm. Sein Blick schweifte hinüber zu dem kleinen Haus am Ende des Weges. Es war für Giovanni kein bloßes Gebäude, sondern ein Ort voller Bedeutung. Es war das Lachen seiner Kinder, der verführerische Duft von frisch gebackenem Brot und das warme, einladende Licht, das jeden Abend durch die Fenster strömte. Es war für ihn der Inbegriff von Heimat. Das Acker, das er mit Hingabe bestellte, war karg, der Boden hart und steinig, die Ernte oft mager und nicht ausreichend. Doch Smeth gab nicht auf und kannte keine Resignation. Er schichtete Holz für den Winter, trieb die Ziegen auf die Weide und brachte das Heu unter Dach und Fach, oft bis spät in die Nachtstunden, wenn andere schon längst ruhten. Jedes Samenkorn, das er pflanzte, jeder Tropfen Schweiß, der auf den steinigen Boden fiel, erzählte von einem Mann, der trotz widriger Umstände und ständiger Entbehrungen für seine Familie, für ein Morgen und eine bessere Zukunft kämpfte. Das Leben mochte ihm wenig gegeben haben, aber er schenkte ihm alles, was er hatte, mit einer Hingabe, die ihresgleichen suchte.
Der Sonnenuntergang brachte ihm keine Ruhe. Mit schweren Schritten ging er über den steinigen Weg, bis hin zum Stall, in dem das Meckern und Blöken der Ziegen und Schafe zu hören war. Der Duft von Heu lag in der Luft, doch für ihn war das ein ständiger Ruf nach Arbeit. Die Hände, rau von den vielen Stunden im Freien, packten entschlossen die Mistgabel. Das leise Knirschen des Strohs unter seinen Stiefeln begleitete ihn, während er von Aufgabe zu Aufgabe eilte. Die Schatten wurden länger, aber der Feierabend schien ein ferner Traum. Selbst in der Dämmerung schien der Hof zu flüstern: „Noch nicht genug, noch nicht fertig.“ Der Sternenhimmel breitete sich über ihm aus, doch seine Gedanken waren zu schwer, um die Schönheit zu bemerken. Die Nächte waren kurz, und der nächste Tag versprach erneut keine Atempause.
Wenn dann wirklich ein Hoffnungsschimmer am Horizont zu erahnen war, rissen tosende Stürme Ziegel vom Dach, während Regen unaufhörlich durch die Ritzen der Fenster sickerte. Die Vorratskammer war fast leer, und was noch da war, reichte kaum, um die hungrigen Blicke der Kinder am Abend zu besänftigen. Die Nächte waren kalt, nicht nur wegen des abgenutzten Ofens, sondern auch wegen der ständigen Angst vor dem nächsten Rückschlag. Kein Tag verging, ohne dass die Familie von einer neuen Hürde gebeutelt wurde – seien es tobende Naturgewalten, der schmerzliche Mangel an Lebensmitteln oder die lähmende Unsicherheit, die wie ein unsichtbares Gewicht auf ihren Schultern lastete. Jedes kleine Hoffnungszeichen wurde durch die Realität eines Europas, das von Krisen durchzogen war, im Keim erstickt – ein Alltag voller Stärke, Überlebenswillen und der ständigen Suche nach einem Funken Licht im Schatten der Dunkelheit.
Giovanni Smeth ließ seinen Blick durch das Fenster voller Sehnsucht über eine Landschaft schweifen, in der die schroffen Berge sanft in schattige Täler übergehen und kristallklare Bergflüsse sich unermüdlich und glitzernd ihren Weg durchs Tal bahnen. Inmitten dieses idyllischen Panoramas standen kleine Steinhäuser, perfekt eingebettet in die Natur und von ihr fast umarmt – genau wie seines. Diese sogenannten „Rustici“, aus regionalem Granit in akribischer Handarbeit gefertigt, verkörperten eine schlichte Eleganz, die Smeth augenblicklich in eine andere Zeit versetzten.
Die Wände, rau und von der Natur und den Elementen gezeichnet, erzählten Geschichten von Generationen, die hier lebten, arbeiteten und ihre unerschütterliche Verbindung zur Landschaft pflegten. Kein Zierat, keine unnötigen Details – nur der rohe Stein, das schlichte Holz und die Spuren des Lebens, die sich unauslöschlich eingebrannt hatten. Das Innere? Puristisch und schlicht gehalten, ohne überflüssige Annehmlichkeiten, doch mit einem unvergleichlichen Charme, der Wärme und Geborgenheit ausstrahlte und ein Gefühl von Heimat vermittelte. Die kleinen Fenster, die geflochtenen Holzbalken, die massiven, handgearbeiteten Türen riefen Bilder von handwerklicher Arbeit und einfachen, aber doch erfüllten Tagen hervor.
Diese Häuser waren weit mehr als bloße Gebäude aus Stein und Holz. Sie erzählen Geschichten von einem Leben, das respektvoll mit der Natur verwoben war und aus ihr seine Kraft zog. Die Architektur strahlte eine Bescheidenheit aus, die geprägt war von jahrhundertelanger handwerklicher Tradition und der Fähigkeit, die kostbaren Ressourcen der natürlichen Umgebung klug und nachhaltig zu nutzen. Jedes Detail dieser Häuser zeigte, dass es nicht nur um Ästhetik ging, sondern um die Kunst, mit den Materialien der Natur bewusst und respektvoll zu arbeiten. Hier war nichts überflüssig, keine künstliche Inszenierung – nur pure Authentizität, die eine zeitlose Schönheit in sich barg. Diese Häuser ließen die Natur sprechen, ohne dass Worte nötig waren, denn ihre Stille hat eine eigene Sprache.
Smeth wusste, dass im Schatten des Dreißigjährigen Krieges die Schweiz von großflächigen Schlachten und Verwüstungen verschont blieb, doch sein Leben erzählte ihm eine andere Geschichte, eine des unermüdlichen Kampfes und der ständigen Herausforderung. Es war immer von harter Arbeit, endlosen Entbehrungen und einem tiefen Verantwortungsgefühl geprägt, das ihn nie losließ. Er stand stets vor der Herausforderung, seine Familie mit dem wenigen, was die Erde hergab, zu versorgen und durchzubringen, auch wenn die Umstände oft gegen ihn sprachen. Die Felder verlangten eine schier endlose Mühe voller Hingabe: Unter brennender Sonne oder bei beißenden Winterstürmen gruben er und seine Frau Maria mit bloßen Händen und einfachen Werkzeugen in dem steinigen Boden, immer in der endlosen Hoffnung auf eine erträgliche Ernte, die ihnen das Überleben sichern könnte. Doch viel zu oft zerschlug diese Hoffnung ein plötzlicher, unerbittlicher Hagelsturm oder unerwartete Frostnächte, die ihre Arbeit und Träume in Sekunden zunichtemachten und sie mit nichts als Verzweiflung zurückließ.
Giovanni Smeth hadert mit sich: Soll er dieses Land verlassen, wie so viele andere Tessiner Eidgenossen vor ihm, um anderswo ein besseres Leben zu suchen?
Doch dann blickte er wieder auf den tiefblauen Himmel, der sich im kristallklaren Wasser des nahen Flusses spiegelte und eine unbeschreibliche Ruhe ausstrahlte. Steile Berge umrahmten sanfte Täler, während die Sonne in den verwinkelten Gassen des historischen Dorfes versank und eine beinahe zeitlose Atmosphäre kreierte. Vogelgezwitscher, das leise Plätschern des Wassers vom Fluss und der würzige Duft von Pinien und Blüten formten eine Kulisse, die wie aus einem kunstvollen Gemälde entsprungen schien – eine Szenerie, die ihn jedes Mal innehalten ließ. Doch Giovanni sah genauer hin. Inmitten dieser augenscheinlichen Idylle entdeckt er verborgene Geschichten und unausgesprochene Botschaften: zerklüftete Felsen, die von Jahrtausenden der Naturgewalt und unzähligen Veränderungen erzählten, oder alte Brücken, die auf vergangene Zeiten mit längst vergessenen Verbindungen aufmerksam machten. Das Tessin, so ruhig und friedlich es auf den ersten Blick wirkte, trug die Spuren von Wandel, Widerstand und Transformation. Hier verschmolzen Natur und Geschichte zu einer Einheit – subtil und leise, aber stets voller Bedeutung. Diese Landschaft flüsterte von ihrer prägenden Vergangenheit und der Unaufhaltsamkeit des Lebens.
Auch über die Nachwirkungen des Krieges erfuhr Giovanni Smeth. Der Westfälische Frieden war in aller Munde – das Abkommen, das den verheerenden Dreißigjährigen Krieg beendete. Doch wird dieser Frieden auch das Tessin verändern? Giovanni blieb skeptisch – er glaubte, dass nur die Deutschen davon profitieren würden. Dieser Gedanke brachte ihm jedoch eine plötzliche Erkenntnis …
Die Nacht hat die Welt in Dunkelheit gehüllt, und im kleinen Haus herrscht Ruhe. Die flackernde Flamme einer Lampe, befüllt mit Olivenöl, wirft sanftes Licht in den Raum. Er sitzt still, den Blick auf sich gerichtet, auf einem Schemel. Das grobe Gewebe seiner Kleidung kratzt leicht auf der Haut, die von der harten, täglichen Arbeit gezeichnet ist. Die Risse an seinen Händen erzählen von langen Stunden, von Mühen und Entbehrungen; sie sind Zeugen eines Lebens, das oft von körperlicher Anstrengung geprägt ist. Gedanken schwirren durch seinen Kopf – die Zukunft, voller Möglichkeiten, unbekannter Wege und Herausforderungen. Der Moment bleibt still, doch die Flamme tanzt weiter, während seine Augen in die Ferne der Gedanken blicken.
Zielstrebig schreitet er auf die unscheinbare Nische in der kalten Steinwand zu, in der er einen Beutel Tabak wusste, den er wenige Tage zuvor von einem Durchreisenden erworben hatte. Seine Hände umklammern ihn fest. Behutsam öffnet er das Päckchen, zündet die Mischung an und lässt den Rauch langsam durchsickern. Die Welt um ihn herum scheint sich zu verändern, die Gedanken fließen klarer, intensiver. Es ist in diesem berauschten Zustand, in dem er plötzlich innehält. Sein Blick wird fest, seine Hände ballen sich. Ohne ein Wort zu verlieren, steht sein Entschluss fest – ein neues Kapitel seines Lebens beginnt. Kein Zweifel, keine Unklarheit. Nur die Gewissheit, dass dies der Moment ist, der alles verändern wird.
wird noch bearbeitet!
Der Morgen kündigte sich bereits an, als die drei lebhaften Jungen zusammen mit ihrer älteren Schwester voller Neugier ihre Rustici – eine aus großen, sorgfältig geschichteten Granitsteinen errichtete Hütte – verließen, in der sie die letzte Nacht verbracht hatten. Eingehüllt in dicke, handgewebte Wollmäntel, die sie vor der eisigen Kälte schützten, und mit robusten, aus festem Leder gefertigten Schuhen an den Füßen, trollten sie ihren Eltern, Giovanni und Maria, hinterher. Diese zogen einen hölzernen Schlitten hinter sich her, der mit großer Sorgfalt beladen war. Auf dem Schlitten lagen ihre wenigen, aber wertvollen Habseligkeiten – alles, was sie für den beschwerlichen und langen Weg durch die verschneite Alpenlandschaft benötigten. Die umgebende Natur war atemberaubend schön und anmutig, doch ebenso gnadenlos und feindselig: Schneebedeckte Gipfel ragten majestätisch in die Höhe, eisige Winde schnitten messerscharf durch die klare Winterluft, und der Schnee knirschte unter ihren vorsichtigen, bedachten Schritten. Die Herausforderung dieser Reise war allgegenwärtig und unverkennbar. Trotz der Strapazen und des unwirtlichen Klimas strahlten die Kinder vor Begeisterung. Sie tobten ausgelassen und lachten herzlich im glitzernden, makellosen Schnee, ließen sich von der zauberhaften, weißen Pracht verzaubern, während Giovanni und Maria mit wachsamen, stets aufmerksamen Augen den verworrenen und unberechenbaren Weg im Blick behielten. Jeder Schritt der Familie war wohlüberlegt und vorsichtig gesetzt, denn die unwegsamen, schneebedeckten Pfade und das launische, unvorhersehbare Wetter hielten ständig neue Gefahren und Herausforderungen bereit. Doch es waren nicht allein diese äußeren Risiken und Unwägbarkeiten, die Giovanni, dem entschlossenen Oberhaupt der kleinen Familie, Sorge bereiteten.
„Papa, warum ist unsere Reise so gefährlich? Liegt es an dem Krieg, von dem ihr gesprochen habt?“, fragte Chiara, die Älteste, mit ernstem, nachdenklichem Blick ihren Vater. Offenbar hatte sie einige Wortfetzen aus der leisen, sorgenvollen Unterhaltung ihrer Eltern aufgeschnappt und konnte ihre Neugier nicht länger unterdrücken.
„Nein, mein Kind, dieser schreckliche Krieg ist endlich nach 30 Jahren vorbei
Der Dreißigjährige Krieg, der von 1618 bis 1648 tobte, hatte weitreichende Auswirkungen auf viele europäische Regionen. Obwohl das Tessin, das heute zur Südschweiz gehört, damals weder ein zentrales Schlachtfeld noch direktes Kriegsterritorium war, spürte es dennoch indirekt die Folgen dieses verheerenden Konflikts. Die Region war zu dieser Zeit Teil der Alten Eidgenossenschaft, welche weitgehend neutral blieb. Dennoch wirkten sich Handelsbeschränkungen, wirtschaftliche Unsicherheiten und die allgemeine Instabilität Europas auf das Tessin aus. Besonders die Handelsrouten über die Alpen, die das Tessin durchqueren, wurden durch den Krieg beeinträchtigt, was die lokale Wirtschaft erheblich belastete. Zudem war die Region von den politischen Spannungen zwischen den Großmächten wie Habsburg und Frankreich betroffen, die auch nach Kriegsende im Westfälischen Frieden 1648 noch nachwirkten. Diese Faktoren prägten das Leben im Tessin nachhaltig, obwohl die Region selbst weitgehend vor den direkten Zerstörungen des Krieges verschont blieb.
Der Westfälische Frieden markiert einen der bedeutendsten Meilensteine in der europäischen Geschichte. Im Jahr 1648 beendete er den verheerenden Dreißigjährigen Krieg, der große Teile Europas, insbesondere das Heilige Römische Reich, erschüttert hatte. Unterzeichnet in den Städten Münster und Osnabrück, schuf der Vertrag die Grundlage für ein modernes europäisches Staatensystem, indem er die Prinzipien der Souveränität und territorialen Integrität etablierte. Neben der religiösen Gleichstellung von Katholiken, Lutheranern und Reformierten stärkte der Westfälische Frieden auch die Autonomie der deutschen Fürstentümer. Dieses historische Ereignis ist nicht nur ein Symbol für Friedensverhandlungen, sondern auch ein Meilenstein im Übergang zu einem Europa souveräner Nationalstaaten.
Es sind
In Deutschland wurden insbesondere die Landwirtschaft sowie zahlreiche Handwerksberufe durch die Ankunft der Migranten neu belebt und nachhaltig gestärkt, da viele Gemeinden, die durch die massiven Verluste an Bevölkerung fast ausgelöscht waren, dringend Arbeitskräfte und neue Einwohner benötigten. Diese Wanderungsbewegungen und die damit verbundene Besiedlung hatten weitreichende wirtschaftliche und kulturelle Auswirkungen. Sie spielten eine entscheidende Rolle bei der Wiederbelebung des vom Krieg verwüsteten Landes – darunter auch des stark getroffenen Drachhausen. Hier beendete Smeth die Suche nach seiner neuen Heimat.
Eine Herausforderung erwartete ihn und seine Familie: Hier wurde weder Italienisch noch Deutsch gesprochen. Die Sprache der Region war Wendisch. Doch Smeth war aus seiner alten Heimat den Umgang mit fremden Sprachen gewohnt. So entschied er sich, sesshaft zu werden. Er hatte ein schönes Grundstück mitten im Dorfkern erhalten. Zwar war es stark sanierungsbedürftig, doch Smeth scheute keine Arbeit – im Gegenteil, er war sie gewohnt. Zusätzlich erhielt er Vieh, fünfzig Morgen Ackerland (ein Morgen entsprach ursprünglich der Fläche, die ein Mann mit einem Gespann an einem Tag bearbeiten konnte. Im Jahr 1577 wurde der Neukulmische Morgen eingeführt: 1 Neukulmischer Morgen = 300 Quadratruten = 0,5780 Hektar), Wiesen und Wald. Auch wenn die zusätzlichen Flächen über 400 Ruten vom Grundstück entfernt lagen (ab 1722 galt: 1 Neumärkische Landrute = 5,0217 m), sagte er zu seiner Frau Agata: „Dieses Angebot kann ich nicht ausschlagen.“ Und was die Dorfbewohner anging, die die Familie fortan „Schmettow“ nannten – damit konnte Smeth leben. „Mit unserem richtigen Namen könnten sie sowieso nichts anfangen“, meinte er mit einem Schmunzeln.
Luca, Sofia, Matteo oder Chiara Johannes
Frontmann
Wilde Zeiten - große Gefühle
Zum Inhalt:
Frontmann – Wilde Zeiten, große Gefühle
Die Verbindung zwischen Musik und Liebe ist so alt wie die Menschheit selbst. Zusammen vereint sie zwei der kraftvollsten Energien des Lebens. Hier verschmelzen Herzklopfen und Harmonie, Inspiration und intime Augenblicke. Ob es die verstohlenen Blicke zwischen Bühne und Publikum sind oder die leidenschaftlichen, turbulenten Momente hinter den Kulissen – es sind Gefühle, die sich kaum in Worte fassen lassen.
Erleben Sie die einzigartige Symbiose von Liebe und Musik und lassen Sie sich von der Magie mitreißen, die entsteht, wenn zwei Herzen im gleichen Takt schlagen.
Dieser Roman offenbart in jeder Phase seinen eigenen Zauber – eine facettenreiche Reise durch das Leben und die Leidenschaft eines Musikers.
"Frontmann" - Leseprobe - Ausschnitt: Intermezzo mit Anne
„Du bist also unser neuer Kollege?“, fragte sie neugierig.
„Ja“, antwortete Max knapp.
„Ich bin Anne“, stellte sie sich vor, „Mädchen für alles hier in der Betonbude – auch zuständig für die Einkleidung. Junge, du bist ja völlig durchgeschwitzt! Kein Wunder, der Weg hierher ist beschwerlich. Ich weiß, dass du vom Gut oben kommst. Ich selbst komme aus Steinersburg, wohne aber hier im Arbeiterwohnheim. Übrigens, da wäre noch ein Zimmer frei, falls du Interesse hast. Bevor du dich jedoch in die neuen Arbeitssachen schwingst, kannst du erstmal duschen – wenn du möchtest.“
„Duschen?“, fragte Max erstaunt. Eine Dusche hatte er bis dahin nur ein einziges Mal in seinem Leben gesehen – damals im Kinderferienlager. Er erinnerte sich, wie die gesamte Kindergruppe, Jungen und Mädchen gemeinsam, nackt unter dem warmen Strahl eines Duschkopfes herumtollte.
„Wo habt ihr hier eine Dusche?“, fragte er skeptisch.
Anne deutete auf eine abseits stehende Wassertonne, die zwischen zwei Betonsäulen passgenau eingesetzt war. Von der Tonne führte ein Rohr mit einer angebrachten Gießkannentülle nach unten.
„An der Kette musst du ziehen“, erklärte sie. „Mit etwas Glück kommt sogar warmes Wasser raus.“
„Und wo kann ich mich umziehen?“, wollte er wissen.
Anne grinste breit, presste ein „Pff“ durch die Lippen und sagte: „Keine Sorge, ich schau’ dir schon nichts ab. Ich habe schon ganz andere Männer gesehen.“
Mit einem schelmischen Lächeln entfernte sie sich, während sie über die Schulter rief: „Ich hole mal deine Arbeitsklamotten.“
Max zögerte einen Moment, entschied sich dann jedoch, sich komplett auszuziehen. Er war allein, und bevor Anne zurückkäme, wollte er längst geduscht und wieder angezogen sein. Doch Anne kehrte schneller zurück, als er erwartet hatte – viel zu schnell für seinen Geschmack. Sie zeigte keinerlei Rührung und agierte, als wäre alles völlig normal. Für Max war es das jedoch keineswegs. Eilig griff er nach seinen Sachen, schnappte sich die Unterhose und zog sie sich in einer schnellen Bewegung über. Anne blieb ungerührt, hielt ihm das Arbeitshemd und anschließend die Hose hin und ließ es sich nicht nehmen, ihm beim Anziehen behilflich zu sein – inklusive gelegentlicher Berührungen.
„Es muss ja alles passen, oder?“, sagte sie dann in einem bemutternden Ton.
Dabei reckte sie ihre Brust leicht, drehte ihren Oberkörper spielerisch und schmollte selbstbewusst mit ihren vollen Lippen. Schließlich wies sie mit einer knappen Geste auf das Tor zur Werkhalle und sagte schnippisch: „Da drinnen findest du den Meister. Melde dich bei ihm.“
Mit einem Schwung warf sie ihm die restlichen Sachen vor die Füße und verschwand.
„Eigenartiges Weib“, murmelte Max, zuckte mit den Schultern und machte sich auf den Weg in die Halle, bis zum Meisterbüro, wo er nach einer kurzen Einweisung in die Arbeitssicherheit seine Ausrüstung entgegennahm: eine Schaufel in normaler Größe, einen Hammer, einen Eimer mit Trennmittel und einen Pinsel.
„Das ist alles, was du für deinen Job brauchst“, erklärte der Meister trocken. „Groß nachdenken musst du hier nicht. Das kriegst du doch hin, oder?“
„Klar“, antwortete Max, dachte jedoch insgeheim: „Und dafür habe ich mein Abitur gemacht?“
Zunächst verlief das Schippen zügig, bald bildete sich dann doch die erste Blase am Daumen. Mit dem zweiten größeren ballonförmigen Wassersack in der Innenhand war das Schippen abrupt beendet.
„Das ging mir, als ich damals hier angefangen hatte, genauso“, rief ein Kollege von nebenan rüber. „Anne kommt mir gleich neuen Beton bringen, dann kannst du ihr Bescheid geben, sie wird dich verpflastern.“
Max blickte hinüber und bemerkte einen schmalen, älteren Mann, der gerade konzentriert dabei war, seine Form zu füllen. Sein graues Haar und sein insgesamt gesetztes Erscheinungsbild ließen darauf schließen, dass der Ruhestand für ihn wohl nicht mehr allzu fern war. „Wenn dieser Kollege das über Jahre hinweg erfolgreich gemeistert hat“, dachte er, „dann werde ich das ganz sicher auch schaffen.“ Mit einem freundlichen „Danke!“ wandte er sich an den Mann, doch in diesem Moment fuhr Anne mit ihrem Dumper heran. Direkt vor ihm manövrierte sie das Fahrzeug mit beeindruckender Präzision. Dabei schwappte ein Teil des Betons über die Bordkante und landete direkt vor seinen Füßen.
„Pardon!“, rief sie, dann kippte sie den übergroßen Rest der grauen Masse dem freundlichen Kollegen von nebenan auf den vorgesehenen Platz. Der war bereits mit dem Zusammenbau einer neuen Form beschäftigt und wies auf Max. Anne kam, schaute sich seine Hand an und griente. „Was hast du denn da angestellt? Das wird ja eine größere Operation.“ Mithilfe einer Nadel sorgte sie für vorläufige Entspannung. Die in der Folge aufgepinselte dunkelbraune Substanz entlockte ihm allerdings ein hohes „C“, das er stimmgewaltig herausschrie. Zum Abschluss ihrer Behandlung nahm sie ein größeres Pflaster, legte es in die Innenhand und fixierte dann die Klebeflächen gefühlvoll an die Haut.
„Du schaffst das schon“, sagte Anne nahezu flehend. „Bitte!“
Sie gab ihm einen Schmatz auf die Wange und stieg wieder auf ihren Dumper. Beim Losfahren drehte sie sich nochmals um, ließ ihren Kopf etwas zur Seite fallen und winkte ihm lächelnd zu. Die langen, schwarzen Haare wehten ihr hinterher.
Die Trilogie „Geboren, um zu leben“
Tauchen Sie ein in die Welt der autobiografischen Fiktion mit dem dreiteiligen Roman "Geboren, um zu leben". Diese Reihe verwebt fesselnde Belletristik mit wahren Geschichten, illustriert mit eindrucksvollen Bildern, die diese Seiten zum Leben erwecken. Die Bücher, erschienen im Jahr 2024 neu, sind in deutscher Sprache verfasst und sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene ansprechend gestaltet. Dieses personalisiert und signierte Taschenbuch-Set nimmt Sie mit auf eine emotionale Reise durch die Epochen der Romantik und der Literatur der Jahre 1870 bis 1970. Die Ausgabe mit einer nostalgischen Vintage-Ausstrahlung ist ein literarisches Kleinod für Liebhaber von Biografien und wahren Geschichten. Apropos: Vergesst Sie nicht, Ihre Bücher signieren zu lassen, unter: Kontakt, signierte Bücher bestellen (unten)!
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Wilhelmine entstammte äußerst vermögenden Familiendynastien. Dennoch gestalten sich ihre Lebensumstände infolge plötzlichen Leids der Großeltern und Trennung der Eltern äußerst ärmlich. Die Stationen als Küchenmagd in der Fleischerei ihres Onkels sowie als Dienst- und Küchenmädchen auf dem Rittergut Briesen im Schloss des Barons von Wackerbarth repräsentieren dies anschaulich und bieten eine beeindruckende Zeitreise von der Kaiserzeit des ausklingenden 19. Jahrhunderts bis ins heutige 21. Jahrhundert.
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